Eine neue Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) zur Kinderbetreuung in Deutschland hat ergeben, dass im Jahr 2013 knapp 25.000 ErzieherInnenstellen unbesetzt sein werden. Dieser zu erwartende Personalmangel gefährdet die vom 1. Juli 2013 geltende, gesetzliche Krippenplatz-Garantie, die vom 1. Juli 2013 an gilt. Neben Wissenschaftlern teilen die Besorgnis darüber vor allem Träger von Kindertagesstätten und Kommunen.
Schaut man auf die Bundesländer im einzelnen, ergibt sich ein starkes Gefälle von West nach Ost. Trauriger Spitzenreiter in Bezug auf den Fehlbedarf ist Niedersachsen. Einen Überschuss an Personal verzeichnen dagegen einige neue Bundesländer. Hier steht Brandenburg mit etwas mehr als 1.200 ErzieherInnen vorne.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verweist bei der Frage nach Verantwortlichkeiten auf die Länder. Diese wiederum sehen die Kommunen in der Pflicht, das Recht auf einen Krippenplatz zu garantieren. Zündende Ideen zur Verbesserung der Situation der Fachkräfte in Kitas und Horten sind nicht in Sicht. Erhöhung der Gehälter und Steigerung der Anreize für Sozialberufe wären nur erste Maßnahmen. Akut könnte die Erleichterung des Zugangs in den ErzieherInnenberuf für Seiteneinsteiger hilfreich sein. Auch das Werben um männliche Fachkräfte stellt eine lohnenswerte Maßnahme dar.
Der oftmals den Sparzwängen der Länder und Kommunen geschuldete Mangel an pädagogischen Fachkräften auf allen Ebenen lässt diese miteinander in Konkurrenz treten. Gäbe es hier bundeseinheitliche Regelungen und Verteilerschlüssel, würden sich Ausgaben verringern und sich Qualität von Bildung und Erziehung verbessern.
Mehr dazu finden Sie bei Uta Rasche „Erziehermangel bremst Ausbau der Krippenplätze“ (19.08.2011, FAZ.NET). Einen Bericht zum ErzieherInnenmangel in Berlin von Christiane Weißhoff gibt es auf den Seiten der GEW Berlin. Weitere Studien aus dem Bereich Forschung über Kinder, Jugendliche und Familien findet man auf den Seiten des DJI.